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Wen betrifft Substanzmissbrauch? Und warum kommt es dazu?

Wen betrifft Substanzmissbrauch? Und warum kommt es dazu?

Schon kleinen Kindern wird beigebracht, dass sie nur „etwa nehmen“ müssen um Prüfungsangst, Verkühlung oder Unkonzentriertheit überwinden zu können. Immer wieder wird die zwingende Notwendigkeit von zusätzlichen Mitteln behauptet, um die erwartete Leistung in Schule, Beruf und im Sport leichter zu erreichen. Ohne diverse Mittelchen sind Erfolge nicht möglich, so das Motto.

Dieses Verhalten prägt sich somit schon im Kindheitsalter ein und wird im Erwachsenenalter oft als völlig normal angesehen. Somit denken die Wenigsten daran, wenn sie mit Sport beginnen, sich später Spritzen zu verabreichen oder regelmäßig Tabletten zu schlucken.

Der Verlauf ist jedoch sowohl im Hobby als auch im Spitzensport meist nahezu der selbe (die sogenannte Treppe der Versuchung): Begonnen wird meist mit der Einnahme von Vitaminen und Nahrungsergänzungsmitteln. Später kommt der verstärkte Konsum von Schmerzmitteln oder auch Suchtmitteln dazu.

Schließlich ist die Hemmschwellen im Laufe der Zeit schrittweise soweit abgebaut, dass selbst Spritzen gesetzt werden und Mittel im Graubereich der Legalität genommen werden. Ab da machte es dann subjektiv kaum einen Unterschied mehr, ob in der Spritze oder Pille eine verbotene Substanz ist. Die Art der Darreichung hat sich ja nicht geändert, nur der Inhalt.

Auch wenn der Verlauf ein ähnlicher ist, so sind die Motive im Breiten- und Fitnesssport meist völlig andere im Vergleich zum Leistungssport. Hier geht es in der Regel nicht um Preis- und Sponsorengelder, sondern viel mehr, um das individuelle persönliche Ziel, wie zum Beispiel:

  • Anstreben eines Schönheitsideal:
    Nicht zuletzt durch die sozialen Netzwerke werden Schönheitsbilder geprägt, dabei wird jedoch häufig die moderne Technik von zum Beispiel Bildbearbeitungs-Apps oft ausgeblendet, wodurch ein verzerrtes Körperbild entstehen kann.
  • Anti-Aging:
    Häufig sind jedoch nicht nur die jüngeren Generationen von diesem Thema betroffen, denn auch Silver-Ager wollen sich häufig nicht mit dem voranschreitenden Alterungsprozess abfinden. Im Gegensatz zur jüngeren Generation wird hier meist kein Schönheitsideal mehr angestrebt, sondern viel mehr versucht die Jugend zu erhalten oder zurück zu gewinnen.
  • Eigene Leistung toppen:
    Nicht nur im Leistungssport sind Wettkämpfe ein Thema – auch im Breiten- und Fitnesssport werden häufig Wettkämpfe bestritten. Für das eigene Ego sollen zum Beispiel die eigenen Wettkampfzeiten unterboten werden oder eine größere Distanz erreicht werden.
  • Im Zeichen der Gesundheit:
    Viele Menschen wollen aus Gründen der Gesundheit abnehmen, doch am besten schnell und ohne Aufwand – hier kann schon vergessen werden, warum ein Gewichtsverlust angestrebt wird und die Methode wie dieser erreicht werden soll eher nicht im Zeichen der Gesundheit steht.

Es gibt viele Gründe für Substanzmissbrauch. Die Entscheidung für sauberen und gesunden Sport trifft jeder einzelne für sich alleine, aber alle Personen aus dem Umfeld können ihn dabei bestärken, dass Substanzmissbrauch im Sport keinen Platz hat. Dabei darf auch niemals vergessen werden, dass jeder Körper anders ist und Ziele dementsprechend immer individuell angepasst werden müssen, denn nicht jeder hat die selben Voraussetzungen.

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